Wider die Veste Coburg, 1./2. Juli 2006

Das 15. Jahrhundert


Direkt unterhalb der Bärenbastei hatten die Gruppen aus dem 15. Jahrhundert ihre Zelte aufgeschlagen und ihre Steinbüchsen, Kammergeschütze und anderes Belagerungsgerät in Stellung gebracht. Im hinteren Teil der Bastion hatte man eine Mine unter das Fundament der Veste getrieben, während man im vorderen Bereich versuchte, mit Hilfe einer fahrbaren Belagerungskatze und einer überlangen Sturmleiter an die Mauer zu gelangen und diese zu ersteigen. Dies erwies sich jedoch als hoffnungsloses Unterfangen. Allein das Aufstellen einer mehr als 12 m langen Holzleiter, die nicht nur ihr Eigengewicht, sondern auch das mehrerer Personen aushalten mußte, erwies sich als äußerst schwierig - noch dazu unter Beschuß von oben. Dieses Experiment zeigte jedoch eindrücklich, daß auch im Mittelalter bis in die frühe Neuzeit das Ersteigen einer Mauer dieser Größenordnung so gut wie unmöglich war, ohne daß man zuvor mit Unterminieren oder mit Hilfe schwerer Belagerungsgeschütze eine Bresche erzeugt hätte. Wünschenswert bei diesen mit viel Akribie geplanten und unter großem Einsatz durchgeführten Aktionen wäre eine fachkundige Kommentierung gewesen, um auch den historisch weniger versierten Zuschauern den Ablauf des Geschehens zu erläutern.

Die Konstabler des Nürngerger Aufgebots 1474 bringen ihre Geschütze in Stellung. Die beweglichen Blenden vor den Geschützbatterien werden erst im letzten Augenblick vor dem Schuß geöffent, um den Verteidigern eine Zielerfassung möglichst zu erschweren. Feuer. Ein Kammergeschütz, abgefeuert von Büchsenmeister Thomas Arnswald, entlädt krachend seine Ladung gegen die Mauern der Veste.
Unter dem schützenden Dach einer fahrbaren Katze arbeiten sich die Belagerer näher an die feindliche Bastion heran. Die Sturmtruppen der Angreifer halten sich noch im Hintergrund.
Lagebesprechung nach abgeschlagenem Sturm. Nun wird man mit Hilfe des im Hintergrund sichtbaren Minenstollens versuchen, ein Loch in die Mauer zu sprengen. Ablösung der Sturmtruppen. Die erschöpfte Mannschaft zieht ab, während im Hintergrund frische Truppen herangeführt werden.
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